Thursday 31 October 2024
Brazilian Jiu Jitsu
Wednesday 07 March 2007

Das Brazilian Jiu Jitsu ist endlich eine weltweit anerkannte Sportdisziplin und hat in den Vereinigten Staaten, in Deutschland, in Spanien und in Skandinavien unaufhaltsam Fuß gefasst.

Erst kürzlich ist dieser Sport auch bei uns in Italien angelangt. Einzelne aber sehr überzeugte und zähe Pioniere, unter ihnen zählt natürlich auch Alessandro Federico, gefesselt und fasziniert von dieser Disziplin, haben lange Auslandsaufenthalte unternommen um sich bei namhaften BJJ Meistern ausbilden zu lassen.

Sie bilden sich regelmäßig fort, trainieren und lehren nun in italienischen Vereinen und sind weiterhin mit den berühmtesten und erfolgreichsten BJJ Schulen der Welt verankert.

Helio Gracie
Helio Gracie, Vater des Brazilian Jiu Jitsu
Die Geschichte des BJJ 

Das Brasilianische Jiu Jitsu ist die südamerikanische Variante des traditionellen, japanischen Jiu Jitsu und wurde von den Brüdern Carlos und Helio Gracie entwickelt. Carlos Gracie lernte das Jiu Jitsu von Mitsuo Maeda, einem Schüler von Jigoro Kano und gab es an seinen jüngeren Bruder Helio weiter. Helio war körperlich eher schmächtig und konnte viele der traditionellen Jiu Jitsu Techniken nicht anwenden. Aus diesem Grund veränderte er die Mechanik und Hebelwirkung vieler Techniken und machte sie somit effektiver und auch für körperlich schwächere Personen anwendbar. Helio und Carlos unterrichteten ihre Kinder im Jiu Jitsu und so erschufen sie die nächste Generation von Kämpfern und Lehrern, die das Brazilian Jiu Jitsu weiter verbreiteten und die Effizienz des Stiles in vielen Vale Tudo Herausforderungskämpfen immer wieder bewiesen.

In den siebziger Jahren kam einer der Söhne von Helio, Rorion Gracie in die USA, um dort Fuß zu fassen und Karriere zu machen. Er unterrichtete den Familienstil in seiner Garage und langsam interessierten sich auch in den USA immer mehr Menschen für diese Kampfkunst. Anfang der Neunziger Jahre eröffnete Rorion eine große Akademie in Los Angeles und erschuf zusammen mit dem Werbefachmann Art Davie, die legendären "Ultimate Fighting Championships" (kurz "UFC"). Bei diesen Wettkämpfen, die im amerikanischen "Pay-per-View- Fernsehen" übertragen wurden, kämpften Kampfkünstler der verschiedensten Stile ohne viele Regeln gegeneinander. Ziel war es, den Gegner K.O. zu schlagen oder ihn zur Aufgabe zu zwingen. Royce Gracie, der Sohn von Helio Gracie war der leichteste Teilnehmer und gewann trotzdem überlegen diese Turniere. Er konnte alle seine Gegner zur Aufgabe zwingen und gewann die "Ultimate Fighting Championships" insgesamt dreimal. Bis heute ist er der einzige Kämpfer, der jemals 4 Kämpfe in einer Veranstaltung gewinnen konnte.

Sein Kampfstil ist bis heute prägend für BJJ-Kämpfer während eines MMA-Kampfes. Schläge und Tritte, die beim BJJ nicht den Schwerpunkt bilden, werden in erster Linie taktisch benutzt, um den Gegner zu veranlassen, als Schutzreaktion einen Arm oder ein Bein zu bewegen, welches dann ergriffen werden kann, um eine finale Hebel- oder Würgetechnik einzusetzen. Im Standkampf wird vor allem die Meidung der gegnerischen Schläge und Tritte geübt. Die Distanz zum Gegner so schnell wie möglich zu überbrücken, um ihn in den Bodenkampf zu verwickeln, ist ebenfalls BJJ typisch. Die Erfahrung mit regellosen Kämpfen zeigt, dass das eigene Verletzungsrisiko durch ein solches Kampfverhalten minimiert werden kann, da es durch die geringe Distanz in der Bodenlage nur wenige Positionen gibt, in denen harte Schläge ausgeführt werden können. Es ist jedoch falsch, BJJ mit Valetudo, Free Fight oder MMA gleichzusetzten. Das Brazilian Jiu-Jitsu konzentriert sich wie auch das klassische Jiu Jitsu auf den sportlichen Bodenkampf ohne Schläge und Tritte.

  

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